Die Vereinbarung, die sich über 27 Monate erstreckt und nach wochenlangen intensiven Verhandlungen und blutigen 24-Stunden-Auszahlungen ausgeforstet wurde, beinhaltet zusätzliche Einmalzahlungen sowie Möglichkeiten zur vorübergehenden Arbeitszeitverkürzung, wie die Regionaleinheit IG Metall und die Arbeitgeberorganisation Südwestmetall am Dienstag bei einem gemeinsamen Pressegespräch mitteilten. Der langwierige Kampf der letzten Wochen hatte die Sorge über die allgemeinen wirtschaftlichen Folgen stagnierender Löhne in Europas größter Volkswirtschaft geschürt. Die Bedeutung der Leiharbeit nimmt weiter zu. Sowohl die Zahl der Agenturen als auch die Zahl der Leiharbeitnehmer ist seit 2004 gestiegen. Die Gleichbehandlungsklausel des Zeitarbeitsgesetzes, die den entsprechenden Rechtsrahmen bildet, hat zu einer landesweiten Abdeckung der Leiharbeit durch drei konkurrierende Tarifverträge geführt. Die Vereinbarungen haben es den Agenturen ermöglicht, von der Gleichbehandlungsklausel abzuweichen. Die durchschnittliche Länge von TAW-Zuweisungen ist unbekannt. Laut einer Umfrage der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie (Arbeitgeberverbände in der Metall- und Elektro-Industrie, Gesamtmetall) im Februar 2008 betrug die Dauer der TAW-Praktika bei 16% der befragten Unternehmen nicht länger als drei Monate. In rund 32 % der Unternehmen dauerten die Aufträge zwischen drei und sechs Monaten. Nur 19 % der Unternehmen meldeten Praktika, die länger als ein Jahr waren. 487 Unternehmen haben auf diese Frage geantwortet. Das Abkommen läutet das Ende eines Jahrzehnts der Lohnzurückhaltung in Deutschland ein, vor dem Hintergrund einer starken wirtschaftlichen Erholung und der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit der deutschen Wiedervereinigung 1990.

Die Arbeitgeber und die Europäische Zentralbank haben gespannt auf die Ergebnisse der Verhandlungen gewartet, die sich auf Lohnabschlüsse und Wirtschaftsprognosen auf dem gesamten Kontinent auswirken werden. Das AÜG schreibt vor, dass Agenturen verpflichtet sind, ihren Arbeitnehmern die gleichen Lohn- und Beschäftigungsbedingungen zu garantieren, die für die Festangestellten im Nutzerunternehmen gelten. Eine Abweichung vom Grundsatz der Gleichbehandlung und des gleichen Entgelts für Leiharbeitnehmer ist nur zulässig, wenn sich der Arbeitsvertrag auf einen bestehenden Tarifvertrag im TAW-Sektor bezieht. Wenn die Leiharbeitnehmer zuvor arbeitslos waren und noch nie bei der Agentur beschäftigt waren, kann diese auch vorübergehend vom Gleichbehandlungsgrundsatz abweichen. Wie so oft in Deutschlands stark ritualisiertem System der Lohnverhandlungen waren die Details des Deals hochkomplex. Am Ende des Tages, sagte Südwestmetall-Verhandlungsführer Wolf, würden die Kosten für die Arbeitgeber unter 4 Prozent pro Jahr liegen.